Werte – nur ein altbackener Begriff? Von was sprechen wir, wenn wir von Werten sprechen? In meiner persönlichen Auseinandersetzung mit Werten finde ich mich am ehesten bei Uwe Böschemeyer wieder. Als Schüler Viktor E. Frankls gründete er das „Hamburger Institut für Existenzanalyse und Logotherapie“ und arbeitet als Autor. Aus seinem Buch „Worauf es ankommt – Werte als Wegweiser“ möchte ich folgende Zeilen wiedergeben:
„Werte sind allgemeine Leitlinien zur Orientierung auf der Suche nach Sinn. Darüber hinaus sind Werte „dynamische Größen, Brenngläsern gleich, die die Lebenskraft der Person bündeln“. Sie sind „der Nährstoff der Person, das Bewegende im Leben, das, was das Herz zu erwärmen vermag“. Werte sind Energiezentren mit hoher Anziehungskraft.“
Wären Werte Lebensmittel könnte man ihnen vermutlich das Label „Superfood“ geben. Werte sind echte Alleskönner und Haltgeber. Jeder Mensch hat seinen eigenen Werte-Pool mit unterschiedlichen Ausprägungen. Heute möchte ich den Wert „Mut“ genauer unter die Lupe nehmen. Gerade in der momentanen Zeit erscheint es sinnvoll diesem Wert ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Zuerst einmal hängt die Ausprägung eines Wertes von den gemachten Lebenserfahrungen sowie der frühen kindlichen Prägung durch Bezugspersonen und/oder der Herkunftsfamilie ab. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es mir wichtig ist, keine Bewertung einzubringen. Es geht nicht darum, dass jeder Mensch einen Fallschirmsprung in seinem Leben wagen muss. Nein, es geht darum den notwendigen Mut aufzubringen, um das eigene Leben selbstwirksam zu gestalten. Selbstwirksamkeit – das bedeutet mit den eigenen Kompetenzen eine gewünschte Handlung erfolgreich selbst ausführen zu können.
Die Absicht dieses Posts ist ein Reflexionsangebot – wie mutig fühlen Sie sich gerade? Wie sehr fühlen Sie sich in Ihrer aktuellen Lebenssituation wohl? Spüren Sie in sich den Wunsch nach Veränderung, trauen sich aber nicht den ersten Schritt zu gehen? Vergleichen Sie sich zu sehr mit anderen und fühlen sich dadurch ent-mut-igt? Stehen Sie vor einer großen Entscheidung in Ihrem Leben und finden einfach keine Antwort? Haben Sie Angst vor Fehlern oder gar vor dem Scheitern und ärgern sich darüber? Und lässt Ihnen all das keine Ruhe finden?
Aus meiner Erfahrung heraus geht dies vielen Menschen so. Wie erklärt sich das? Überlegen Sie mal, ein Kind, das laufen lernt, wird bei den ersten Gehversuchen immer wieder auf den Po fallen. Jedoch hört es (unbewusst) auf seine Intuition und steht immer wieder auf, bis es immer besser klappt. Und irgendwann kann das Kind laufen und es eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Als Erwachsener haben wir verlernt auf den Bauch zu hören. Der Kopf bekommt zu viel Einflussnahme und häufig verlieren wir uns im Abwägen oder in Ängsten. Und je mehr wir nachdenken, grübeln, uns den Kopf zerbrechen, desto mehr finden wir Gründe, die gegen eine mutige Entscheidung sprechen. Und die Angst ist der Gegenpol des Mutes. Kennen Sie das? Was passiert dann? Irgendwann meldet sich aber doch eine Stimme aus dem Bauch und ähnliche Fragen, wie oben beschrieben kommen an die Oberfläche und wir finden keine Ruhe. Ein kleiner Teufelskreis…
Wenn Sie dieser Beitrag angesprochen hat, kann ich Ihnen als Coach gerne eine Begleitung anbieten, um Ihre Werte in ihrer Gesamtheit zu beleuchten, um einzelne Werte wie Mut genauer kennenzulernen und um Sie in Ihren Entscheidungen einen Schritt weiter zu bringen.
„Nur durch Mut kann man sein Leben in Ordnung bringen.“
Vauvenargues
Coaching richtet sich an gesunde Menschen und ersetzt keinen ärztlichen Rat und keine Psychotherapie.
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