
In meinem zweiten Werte-Beitrag widme ich mich dem Wert Zuversicht und mische noch etwas Vertrauen bei. Zuversicht ist in der aktuellen Lage ein grandioser Wert und wer wünscht sich den gerade nicht? Aber mit den Werten ist es nicht wie mit Click & Collect. Werte lassen sich nicht einfach bestellen und abholen. Leider reicht es auch nicht, sich Werte zu wünschen oder sie zu begreifen. Meiner Erfahrung nach reicht es ebenfalls nicht, wenn Jemand sagt: „Das wird schon!“. Werte entwickeln ihre ganze Kraft durch die eigene Haltung, das Umfeld und schlichtweg im Anwenden.
Aber noch mal von vorne. Was bedeutet Zuversicht eigentlich? Der Duden beschreibt diesen Begriff als das „feste Vertrauen auf eine positive Entwicklung der Zukunft, auf die Erfüllung bestimmter Wünsche und Hoffnungen“. In der Literatur fand ich zudem die Umschreibung, dass Zuversicht eine beständige und ruhige Form des Optimismus sei. Jedoch kalkuliert die Zuversicht mögliche Widerstände und Hindernisse mit ein. Der Optimismus geht da eher blauäugig an die Sache.
Zuversicht ist eine Grundhaltung, die temporär oder langfristig existieren kann. Temporär wäre sie bezogen auf ein bestimmtes Thema oder Ereignis. „Der nächste Urlaub wird bestimmt sehr entspannend“. In der langfristigen Form würde man direkt von einer persönlichen Geisteshaltung sprechen. Wie bereits im letzten Werte-Beitrag erwähnt, entsteht diese auf Grund von früher Prägung oder von gemachten Erfahrungen.
Positive Nebenwirkungen oder Begleiterscheinungen bei regelmäßiger Zuversicht sind: Vorfreude, Perspektive, positive Aussicht, Daseinsfreude, Heiterkeit, Lebensfreude, Lebensbejahung, Lebensmut und Zukunftsglaube.
Aber wie trainiere ich nun den Wert Zuversicht? Dies ist ein persönlicher Prozess, der Zeit benötigt und ein stetiges Auseinandersetzen und Reflektieren mit dem eigenen Leben und Erleben mit sich bringt. Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle ist, dass Zuversicht eng mit dem Vertrauen kooperiert. Dies hat zur Folge, dass ich das mit der Kontrolle ebenfalls auf den Prüfstein setzen sollte. Als Beispiel: kein menschliches Wesen auf diesem Planeten weiß, wann wir die Pandemie soweit im Griff haben, dass ein entspannteres Miteinander mit Restaurantbesuchen etc. möglich sein wird. Wir können jedoch eine ganz persönliche Entscheidung treffen, wie wir damit umgehen. Ärgern wir uns täglich, weil uns die Lockdown Maßnahmen nicht gefallen oder es Ausnahmen an Menschen gibt, die sich über die Beschränkungen hinweg setzen? Oder überlegen wir uns, was uns ganz persönlich gut tun würde? Ja, es sollte im Bereich des Realistischen sein. Das Ende der Pandemie - oder ist es ggf. eine kleine Aktion, wie z.B. ein schöner Waldspaziergang im Frühling?
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es nicht darum geht, die Realität zu verleugnen oder sich alles bunt ausmalen, was nicht bunt ist. Aber Jeder von uns kann sich seine kleine Welt ein wenig schöner gestalten. Schauen wir auf das, was JETZT da ist oder auf das, was wir nicht wissen, wann, ob, wie es kommt? Es gibt ganz viele tolle Aktionen, die auf Grund der Coronakrise initiiert wurden. Da sind evt. die Menschen, die einem gerade gut tun und Jeder von uns kann solche Aktionen unterstützen.
Ganz allgemein gesprochen, kann Zuversicht ausgelöst werden bzw. entstehen durch:
- Ein Umfeld, das positive und optimistische Gedanken auslöst
- eigene Erfahrungen (Erinnerungen), die zur Erkenntnis führen, dass auch schwierige Situationen gemeistert werden können,
- einem hohen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
Aus dem Buch „Worauf es ankommt – Werte als Wegweiser“ möchte ich noch zitieren:
„Wer begreift, dass Leben eine ständige Herausforderung ist und seine Wechselfälle annimmt, sich also nicht ständig beklagt oder bemitleidet, wird im Lauf der Zeit erfahren, dass er eigenständiger, mutiger und gelassener wird. Er wird erleben, dass es sogar ein gewisses Vergnügen bereiten kann, den Widerständen nicht nur zu trotzen, sondern sie auch überwinden zu können. Er wird auch erfahren, dass er weniger von der Welt angegriffen wird, weil er weniger Angriffsfläche bietet.“
Wenn Sie der Meinung sind, dass sich das alles ganz schön anhört, aber Sie immer noch nicht wissen, wie das alles gehen soll, stehe ich gerne in meiner Rolle als Coach zur Verfügung. Ich begleite Sie gerne in Ihrer Werte-Neuausrichtung.
Bleiben Sie gesund – und zuversichtlich – es lohnt sich!
Coaching richtet sich an gesunde Menschen und ersetzt keinen ärztlichen Rat und keine Psychotherapie.
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